Frühling
4.4.2011 Drei dynamische Schauerlinien und ein genialer Sonnenuntergang in der Nordeifel
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- Erstellt: 05. April 2011
- Zuletzt aktualisiert: 28. Mai 2012
- Geschrieben von René
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Nachdem es bei der ersten Gewitterlage dieses Jahr am 3. April nur am frühen Morgen einen kurzen gewittrigen Schauer in der Eifel gab, schickte Tief Engelbert einen Tag später eine Kaltfront über die Region. So konnten sich in der kalten Luft am Nachmittag über den Ardennen drei fotogene Schauerlinien hintereinander bilden, die ostwärts über die Nordeifel zogen und örtlich Starkregen und kleinkörnigen Hagel abwarfen. Diese habe ich bei meinem ersten Chasing dieses Jahr rund um Simmerath, Eicherscheid und Huppenbroich abgefangen. Das Chasing wurde gekrönt von einem genialen Sonnenuntergang mit grünem Strahl.
Gegen 15.30 sah ich auf dem Radar, dass eine Schauerlinie auf dem Weg in die Eifel ist und Simmerath südlich streifen wird. Diese erstreckte sich nach Süden bis in die nördliche Vulkaneifel. Als die Zelle direkt vor Simmerath war, bin ich ans Dachbodenfenster gegangen und habe die Böenfront Richtung Südwesten abgelichtet:
Als die Böenfront durchgezogen ist, gab es kurz Starkregen mit kleinen Hagelkörnern. Die Bewölkung an der Unterseite der Schauerlinie war richtig turbulent:
Auf dem Radar sah ich, dass sich dahinter etwas weiter nördlich die nächste Schauerlinie gebildet hat. Gegen 16.40 bin ich auf den Merjebur (ein Hügel zwischen dem Gericht und Imgenbroich) gefahren, um diese 2. Linie abzufangen. Der Regen war schon ungefähr bei Eupen und die Sonne schien noch:
Zehn Minuten später konnte man schön die Böenfront und die Fallstreifen des nördlichen Teils der Schauerlinie sehen:
Am Südrand der stärksten Zelle innerhalb der Linie gab es eine Absenkung, die aber nicht rotierte. Das war nur Dynamik hinter der Böenfront:
Die Häuser gehören zu Konzen und links sind die Hänge vom Steling.
Hier ist ein Pano von der ganzen Schauerlinie:
Auf das Pano klicken, um es größer anzuzeigen
Die Böenfront über Imgenbroich links von der Absenkung:
Die Absenkung veränderte ständig ihre Form:
Ich habe mich vom mittelmäßigen Starkregen überrollen lassen und als es nur noch nieselte, gab es einen Regenbogen:
Und die Sonne schien wieder diffus durch die dünnen Wolken:
Ich bin nach Eicherscheid zur Reithalle gefahren, um die Rückseite zu fotografieren. Der rechte Teil vom Regenbogen war noch da und die Schauerlinie war schon über das Rurtal hinweggezogen:
Ich bin nach Huppenbroich zum Windrad direkt oberhalb vom Tiefenbachtal gefahren. Dort konnte ich ein Pano von der Rückseite der gesamten Schauerlinie machen:
Auf das Pano klicken, um es größer anzuzeigen
Ich bin noch etwas tiefer ins Tal gegangen, damit ich den Blick auf die obersten Häuser von Dedenborn im Rurtal fotografieren konnte:
Oberhalb vom Rurtal ist die Dreiborner Hochfläche mit dem namensgebenden Ort ganz rechts. Die Windräder, deren Spitzen in der Bildmitte hinter der Dreiborner Hochfläche hervorkommen, sind bei Blankenheim. Die linken drei Windräder sind bei Herhahn in der Nähe von Vogelsang.
Im Westen hinter dem Huppenbroicher Windrad hat sich schon die nächste Schauerlinie angekündigt:
Dieses Windrad war das erste in ganz NRW, ist aber zur Zeit nicht in Betrieb wegen eines Defektes an der Blattverstellung.
Um diese dritte Schauerlinie abzufangen, bin ich Richtung am Gericht losgefahren. Ich habe noch einen Zwischenstopp im Huppenbroicher Ortskern gemacht, um die hereinziehenden Schauerwolken hinter der Kapelle zu fotografieren:
Zwischen Huppenbroich und am Gericht bin ich auf eine Wiese gefahren. Dort ist das Quellgebiet des Tiefenbachs und der Modellflugplatz der Modellfluggruppe Kranich. Ich war am südlichen Ende der Schauerlinie und die Wolkenunterseite war ziemlich turbulent:
Zwischen Simmerath (links bis Bildmitte) und Düren war es kräftig am regnen:
Das südliche Ende der Böenfront:
Die turbulente Wolkenunterseite wirkte bedrohlich:
An meinem Standort gab es nur leichten Regen. Nachdem der Schauer durchgezogen ist, bin ich zur Kuhler Heide direkt südlich von Huppenbroich gefahren, um mir die Rückseite des Zellverbandes anzugucken.
Die letzten Wolken des Schauers zogen ab:
Am Horizont kann man den Windpark Schöneseiffen auf der Dreiborner Hochfläche erkennen.
Die Schauerlinie war schon hinter dem Rurtal:
Als ich wieder zurück zum Auto gegangen bin, sah ich ein rotes Leuchten über dem Horizont. Das war die bald untergehende Sonne, die hinter den Wolken hervor kam. Ich fuhr schnell auf den Merjebur, um einen guten Blick auf den Horizont zu haben:
Die Sonne ging unter und es gab eine kleine Lichtsäule oberhalb von der Sonne:
Kurz bevor die Sonne komplett hinter dem Wolkenband unterging, gab es einen grünen Strahl:
Dies war der erste grüne Strahl in meinem Leben, den ich fotografiert habe.
Dies war der krönende Abschluss von meinem ersten Chasing im Jahr 2011 und ich fuhr wieder nach Hause.
Hoffentlich hat euch der Bildbericht gefallen.
Gruß René